Heimaturlaub in Deutschland

19.11. bis 26.11.2005

Eine Woche in Deutschland ist natürlich viel zu kurz. Jochen und Michael hatten Die beste Schwarzwälder Kirschtorte gibt es in Horb bei Helmut Kippuns vollkommen verplant. Zur Begrüßung gab’s eine Schwarzwälder Kirschtorte vom Cafe Kipp. Helmut Kipp, Deine Schwarzwälder Kirschtorte ist die beste Weltweit, als Experte mit internationalen Erfahrungen kann ich das beurteilen. Als Überraschung hatten Jochen und Yvonne Helmut’s Geburtstagsnachfeier mit sehr feinem Fleischfondue vorbereitet und Michael hatte leckeren Wein aus seinem Weinvorrat dazugesteuert. Das war schon fast wie Weihnachten feiern.

 

Ich hab’s das Rufzeichen !!!DL6RB!! (Delta Lima 6 Romeo Bravo) und darf über den Äther endlich in der fast Männerdomäne mitreden. War wirklich ein hartes Stück Arbeit, doch es ist vollbracht und ich bin stolz wie Oskar, dass ich im hohen Alter von über 50 Jahren und wenig Elektronik Kenntnissen doch einiges richtig verstanden habe. Am Sonntag vor der Prüfung waren wir bei unserem Funkfreund Werner in Hochdorf zum typisch schwäbischen Essen mit Rinderbraten mit Soße, schwäbischem Kartoffelsalat und Endiviensalat (alles sehr lecker) eingeladen. Bei dem zweistündigen "Briefing“ hat er mir nochmal so verschiedene Schaltbilder erklärt. Es kamen dann am Mittwoch 23.11. tatsächlich einige dieser Fragen dran. 

Auf dem Weg nach Blieskastel/Saarland machen wir einen Zwischenstopp in Bretten bei Renate und Wolfhard und genießen den unterhaltsamen Abend bei wunderbarem Essen und hervorragenden köstlichen Weinen!!

Im Saarland holt uns dann der deutsche Winter und mit Schnee ein. Michael und Katrin haben sich ihr neues Domizil in Blieskastel mit viel Arbeit sehr gemütlich und geschmackvoll eingerichtet und wir haben uns gleich wie zuhause gefühlt. Bei Martinsgans- und Grünkohlessen verleben wir 2 gemütliche Tage im Saarland. Nach dieser einwöchigen Schlemmerreise müssen uns erstmal ein wenig regenerieren.  

 

Renate und Renate

 

Super Winterwetter und Super Sicht auf dem Rückflug

Die Alpen, Blick auf den Mont Blanc

 

Wieder Zuhause auf der Nuku’alofa

Unser Rückflug am Samstag 26.11.05 aus dem kalten Stuttgart 1° C nach Lanzarote 20° C ist traumhaft. Ich habe einen Fensterplatz auf der linken Seite und eine wunderbare Fernsicht. Der Schwarzwald, Bodensee, Zürichsee, Genfer See und das Rhonetal liegen 9000 Meter tief wolkenfrei unter uns. Ich kann mich gar nicht satt sehen. Schachbrettartig sind die Felder und Wiesen hellgrün und weiß vom Schnee gemustert angeordnet, dazwischen dann die dunkelgrünen Waldflächen des Hochschwarzwaldes und nach Südosten zu die schneebedeckten Alpen. Das Zentralmassiv in Frankreich dunkelbraun wie riesige Toblerone Schokoladenberge. Sogar die Küstenlinie Südportugals ist zu sehen und der mit Schaumkronen bewegte Atlantik. Leider verdichtet sich die Wolkendecke, sodass die marokkanische Küste nicht mehr zu sehen ist.

Der Abholdienst, Andy aus Augsburg, ist pünktlich am Flughafen um unsere 60 kg!! Reisegepäck (haben kein Übergepäck bezahlt) und uns in die Marina Rubicon zu chauffieren. Jetzt kehrt wieder der Bord Alltag ein. Nach dem viel zu kurzen "Heimaturlaub" sind wir wieder an Bord und haben unsere riesigen Taschen auch schon ausgepackt und kleine Stapel gemacht, wie und wann wir alles verbauen wollen. Es gibt bis zur Abreise aus Lanzarote noch einiges am Schiff zu tun, aber ich brauche ja nicht mehr jeden Tag ein paar Stunden für die Amateurfunkprüfung lernen. Wir basteln weiter am Schiff, entlüften wieder mal den Motor, weil er nicht anspringt, bauen noch ein Fach in den Kleiderschrank, damit selbst das Akkordeon (wir können es zwar nicht spielen, haben aber eins dabei) ein schönes Plätzchen bekommt, die Seekarten rutschen im neuen Haltebord auch nicht mehr im Kleiderschrank umher. Für diese netten kleinen Schreinerarbeiten hatte ich Helmut zum Geburtstag eine ganz TOLLE JAPANISCHE ZIEHSÄGE geschenkt. Ein geniales Werkzeug, mit dem man von Hand super glatte Schnitte sägen kann, eben ideal um Holzablagefächer zu bauen. War schlau von mir :-). Wir planen unsere Abreise von Lanzarote für 5.12.05 und hoffen, dass bis dahin alle Ersatzteile, die wir aus Deutschland eingeflogen haben, verbaut sind. Ich aktiviere meine Nähmaschine und nähe endlich die Vorhänge fürs Schiff, kleine Kissen zum Abpolstern der "nervigen Klapperchen" und so wichtige Sachen wie die Sonnenschutzhüllen für unser Groß- und Besansegel. Unsere Zeitplanung geht mal wieder nicht auf.

 

Am Montagabend 28.11. fegt der tropischer Sturm Delta über die Kanaren und auch über Lanzarote hinweg mit Spitzen bis 65 Knoten. Wir liegen waschbord am Steg und haben Glück, dass wir bei unserer Schifskrängung genügend Abstand zum Nachbarschiff, einer Amel Maramu, haben. Nachdem alle Fender auf der Leeseite zum Stegfinger hin gebunden und zusätzliche Leinen ausgebracht sind, haben wir und das Schiff, Gott sei Dank, keinen Schaden genommen. Das war der schlimmste Sturm, den wir bisher erlebt haben. Auch an den anderen Yachten gibt es wohl keine nennenswerten Schäden, die Marina ist schon recht sicher und die Marineros haben sich auch um die Schiffe gekümmert, wo niemand an Bord war. Bedingt durch die große Hafenfläche konnte sich eine kurze Welle aufbauen, die dann an die Kaimauer klatschte und bis zu uns zurückschwappte. An der Promenade hat es etliche Palmen und Sträucher entwurzelt und das Sonnendach beim roten Restaurant wurde weggefetzt. Tische, Stühle, eine Laterne und einige Lampen hat der Wind aus der Verankerung gerissen und umhergewirbelt. So einen Sturm hat es hier seit Jahrzehnten nicht gegeben, vollkommen untypisch. Offensichtlich ist das Wetter nicht mehr berechenbar, wo tropische Stürme, Überschwemmungen oder Schneefall wie im Münsterland gerade im Moment auftreten. Die Wettervorhersagen, die wir von Intermar noch am Montagmorgen gehört hatten, stimmten aber auf die Stunde genau. Während unserem Aufenthalt in DL hatten wir Rolf von Intermar am Freitag 25.11. im Saarland (Hornbach) besucht und er hatte uns da schon die Zugbahn dieses Zyklon Delta am Bildschirm in der Vorhersage gezeigt. Jetzt heißt es erst mal Schiff abspritzen, um den braunen Staub und das Salz, das sich durch das fliegende Wasser auf dem Schiff ausgebreitet hat zu entfernen. Die Abfahrt nach Teneriffa verschiebt sich auf Mittwoch 7.12. Gran Canaria lassen wir links liegen.